kritische-politik.de: Rezension der Gesellschaft des Spektakels


dann skizze einer polemik gegen eine vorschnelle wende zum utopischen, die im windschatten der situationisten ins fahrwasser des utopistischen zu geraten droht.
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Die Fokussierung auf das Positiv-Utopische scheint mit den Situationisten wesentlich gedeckt zu werden, wenn auch nicht ganz transparent wird, weshalb. So ist Kurz' marginaler Bezug auf die Situationisten als Anwälte einer Kultur der Verweigerung, bei der es einzig bliebe, weil "eben kein transformatorisches Ziel, kein Programm einer anderen Produktions- und Lebensweise mehr entwickelt werden kann" (Krisis 18, S. 49), eher eine rhetorisch-spektakuläre Unterbietung des Spektakels; es ginge vielmehr um eine Verweigerung der Kultur, nämlich im transformatorisch-transzendierenden Raum, den es erst noch zu entdecken gilt. Und zwar als historisch schon vorscheinender und latenter. Dazu muß nicht "das erste Gefecht eines ganz anderen Mai" gegen die historische Erfahrung der Verweigerung vergangener Frühlingserwachen des Humanen ausgespielt werden, als ob soziale Emanzipationsziele eine Angelegenheit von Konfektionen seien, die auf dem Laufsteg der Theorie präsentiert werden und in ihrer Neuartigkeit den Tod der vergangenen Mode ankündigen sollen. Gerade was den Zielhorizont angeht, so ist es wesentlich um die Aneignung der Vergangenheit zu tun. Debord über den Ort möglicher Befreiung, These 221: "Nur dort, wo die Individuen 'unmittelbar mit der Weltgeschichte verknüpft sind'; nur dort, wo sich der Dialog bewaffnet hat, um seinen eigenen Bedingungen zum Sieg zu verhelfen" (S. 187; vgl. auch These 1-220, S. 13ff.). Nur dort.
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