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Kritische Psychologie nach Holzkamp
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Die Kritische Psychologie entstand aus der Studentenbewegung und den in dieser Zeit angestellten Überlegungen zum Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft. Mit der Überschreitung "binnenwissenschaftlicher" Fragen und im Zusammenhang einer "tiefgreifenden gesellschaftspolitischen und weltanschaulichen Umorientierung" (Holzkamp 1985) wandte sie sich auch gegen eine Psychologie als Herrschaftswissenschaft und die "Psychologisierung" gesellschaftlicher Widersprüche.

Die Kritische Psychologie versteht sich nicht als eine Einzelwissenschaft, Theorienrichtung oder "Schule". Ihre Kritik wendet sich vielmehr überall dort gegen den psychologischen mainstream, wo dieser mit unausgewiesenen kategorialen Grundlagen und dem "Primat der Methode vor dem Gegenstand" folgend, notwendig triviale und widersprüchliche Ergebnisse hervorbringen muss. Um die kategorialen Grundlagen der Psychologie überhaupt angemessen diskutierbar zu machen, hat die Kritische Psychologie ihre Begrifflichkeit aus der historischen Rekonstruktion des Psychischen gewonnen und damit erstmals eine der Aktualempirie vorgelagerte Ebene der Auseinandersetzung eröffnet.
Methodologische Folge dieser Vorgehensweise ist eine veränderte Forschungsperspektive: Gegenstand subjektwissenschaftlicher Forschung ist nicht das Subjekt, sondern dessen Welt, wie sie von ihm empfindend, denkend und handelnd erfahren wird.
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